Berlin interkulturell – Stipendiaten auf Studienreise

In vier Tagen kann man in Berlin eine Menge erleben: Kultur, Politik, Großstadtflair, Freundschaft. Diese Möglichkeit haben zehn Stipendiaten gemeinsam mit Geschäftsführer Kenan Önen und Referentin Kristina Weimann voll und ganz genutzt und einen abwechslungsreichen Aufenthalt unter dem Motto „Berlin interkulturell“ in der Hauptstadt verbracht.

Fotocredit: Peter Fuld Stiftung

 

Die Idee, nach Berlin zu reisen, entstand dank einer besonderen Einladung. Die FDP-Bundestagsabgeordneten Johannes Vogel und Alexander Müller luden die Stipendiaten der Peter Fuld Stiftung und der Dr. Arthur Pfungst-Stiftung zu einem persönlichen Austausch in den Bundestag ein – eine einmalige Chance! So traten die Stipendiaten mit den MdB darüber in den Dialog, wie Politik in den Bereichen Bildung, Chancengleichheit und Integration weitere Möglichkeiten schaffen kann, um jungen Talenten Aufstiegschancen zu ermöglichen, Fach- und Führungskräfte zu werden. Denn es ist keine Seltenheit, dass talentierten jungen Menschen, die ein großes Potential und einen Gewinn für die Gesellschaft darstellen, unterschiedlichsten Hürden auf ihrem Weg begegnen: strikte BAföG-Richtlinien, Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, unrealistische Qualifikationsanforderungen, strenge Einwanderungsgesetze.

All diese Themen sprachen die Stipendiaten hochreflektiert an und trafen auf offene Ohren. In einem regen Austausch teilte Johannes Vogel seinen Einblick und seine Vorstellung eines notwendigen Paradigmenwechsels. Denn er stimmte den Stipendiaten vollkommen zu, dass faktisch keine Chancengleichheit im Bildungssystem besteht und in Deutschland von allen Industrieländern der berufliche Aufstieg am meisten von der Herkunft abhängt: „Talente werden in Deutschland verschenkt. Das ist ein katastrophales Versagen.“ Er plädierte für eine Vereinfachung der Gesetzeslage, mehr Bildungsautonomie an Schulen, das Stärken von Role Models. Die Stipendiatin Kimberly James wies auf die Vielfalt unter den Stipendiaten hin, die die Gesellschaft so schön reflektiere. Sie wünsche sich eine größere Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit gegenüber genau dieser Realität, sowohl in Beruf als auch Politik. Johannes Vogel stimmte dem zu und zeigte sich durchweg interessiert an den Meinungen und individuellen Geschichten der Stipendiaten: „Das muss nicht das letzte Gespräch bleiben!“

 

"Während unseres Aufenthalts hatten wir die Gelegenheit, historische Stätten zu besichtigen, Gespräche mit Abgeordneten zu führen und in der pulsierenden Atmosphäre Berlins zu verweilen. Diese Reise hat unsere Horizonte erweitert und uns dazu inspiriert, weiterhin nach Wissen und Verständnis zu streben.

Besonders hervorheben möchte ich den Austausch im Bundestag, bei dem wir die Gelegenheit hatten, mit Herrn Müller und Herrn Vogel zu diskutieren. Dieses Gespräch ermöglichte uns, tiefere Einblicke in die politischen Prozesse Deutschlands zu gewinnen. Insbesondere haben wir über die Situation und die Herausforderungen von ausländischen Studenten in Deutschland diskutiert, was für uns als internationale Studierende äußerst relevant war.

Diese Erfahrungen haben nicht nur unser Wissen erweitert, sondern auch unsere Verbundenheit als Gruppe gestärkt! Wir schätzen die Zeit, die uns gegeben wurde, und sind Ihnen dankbar, dass Sie uns die Möglichkeit gegeben haben, diese bereichernde Reise zu unternehmen."

Hajar Harrit, Stipendiatin

 

Fotocredit: Peter Fuld Stiftung

 

Rund um das Bildungsprogramm der Reise kam auch der Spaß nicht zu kurz. So hatten die Stipendiaten bei einem Stadtspaziergang, einer Bootstour und einem freien Nachmittag reichlich Zeit, sich untereinander auszutauschen. Krönender Abschluss der Berlinreise war schließlich eine Führung im Pergamonmuseum, das ab Oktober für einen längeren Zeitraum schließen wird. So kehrten die Stipendiaten mit viel Begeisterung, neuen Eindrücken, Motivation zum Wirken und Verändern aus der Hauptstadt zurück. 

 

Fotocredit: Johannes Vogel