Bericht von: Amin Assakereh (Stipendiat der Peter Fuld Stiftung)
Am 12. November 2024 fand ein Seminar für Stipendiaten zur Optimierung von Bewerbungsgesprächen statt. Über 20 Stipendiaten nahmen teil, und die Veranstaltung wurde von Thomas Lüdeke, einem erfahrenen Kommunikationsberater, geleitet. Ziel des Seminars war es, den Teilnehmenden einen tieferen Einblick in die Erwartungen potenzieller Arbeitgeber zu vermitteln und ihnen Strategien an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Kommunikation und Selbstdarstellung in Bewerbungsgesprächen verbessern können. Neben theoretischen Inhalten wurde das Gelernte durch praktische Simulationsgespräche angewendet und vertieft.
Einleitung und Aufbau des Seminars
Das Seminar fand im Rahmen von drei Simulationsgespräche statt, bei denen die Teilnehmenden aktiv eingebunden waren und im Anschluss Fragen stellen konnten. Die Kommunikation und das Verhalten in Bewerbungsgesprächen standen dabei im Mittelpunkt. Jede Simulation war auf 20 Minuten angesetzt.
Kernfragen und häufige Themen im Bewerbungsgespräch
Ein wesentlicher Punkt, den Herr Lüdeke immer wieder betonte, war die Kernfrage nach der Motivation des Bewerbers: „Warum haben Sie sich für diese Stelle entschieden?“ Diese Frage wurde als entscheidender Indikator für das Interesse und die Zielstrebigkeit des Bewerbers hervorgehoben und sollte immer prägnant und zielgerichtet beantwortet werden. Herr Lüdeke betonte, dass es entscheidend sei, in dieser Antwort nicht zu sehr ins Detail zu gehen und den Bezug zur eigenen Motivation und den Unternehmenswerten herzustellen, ohne sich dabei in Nebensächlichkeiten zu verlieren.
Auch die Frage nach der persönlichen Arbeitsweise spielte in jedem Simulationsgespräch eine zentrale Rolle. Arbeitgeber interessieren sich dafür, wie Bewerber in ihrem Arbeitsumfeld agieren. Häufig werden Eigenschaften wie Neugier, Innovationsfähigkeit, Geduld und Teamarbeit abgefragt. Herr Lüdeke empfahl, sich auf konkrete Beispiele zu konzentrieren und diese Eigenschaften anhand realer Situationen zu verdeutlichen. Diese Fragen zielten auch darauf ab, die emotionale Intelligenz der Bewerber zu testen, z. B. wie sie auf nicht empathische Kollegen reagieren oder in Krisensituationen handeln. Besonders im Hinblick auf den Umgang mit schwierigen Projekten sollte man glaubhaft vermitteln können, wie man in problematischen Situationen die Kontrolle behält und, falls notwendig, den Punkt erkennt, an dem ein Verbleib im Unternehmen für einen selbst keinen Mehrwert mehr bietet.
Verhalten und Kommunikationsstrategien im Gespräch
Ein weiterer zentraler Punkt, den Thomas Lüdeke erläuterte, war die richtige Haltung und Gesprächsführung im Interview. Es sei entscheidend, dass Bewerber vermeiden, in eine passive Rolle zu geraten, in der sie sich rechtfertigen müssen. Bewerber sollten ihre Antworten aktiv und selbstbewusst formulieren und vermeiden, nur reaktiv auf Fragen zu antworten. Eine Grundregel sei, das Gespräch im Dialog zu halten und Monologe zu vermeiden.